Bauernhaus

Das Bauernhaus in Appenzell Innerrhoden

Die Hauslandschaft von Appenzell Innerrhoden zählt zu den bekanntesten und faszinierendsten. Dazu tragen das Postkartenbild farbiger Häuser auf dem satten Grün der Wiesen und die Bilder von Appenzeller Sennen in bunter Tracht bei.

Das am nördlichen Alpenrand liegende Appenzellerland ist ein Streusiedlungsgebiet. Das Bauerngut, dessen Gebäude inmitten des Landbesitzes steht, wird «Heemed» genannt.  Es spiegelt die Eigenheiten der appenzellischen Landwirtschaft, die auf einer kommerziellen Milchwirtschaft mit Arbeitsteilung zwischen Heubauern und Sennen beruhte. Die Heubauern besassen Talliegenschaften mit Wiesen und Weiden und produzierten vor allem Heu. Die Sennen hingegen waren Besitzer grosser Viehherden.

Als Appenzellerhaus schlechthin gilt das Kreuzfirsthaus. Das Wohnhaus in Giebelstellung und die traufbetonte Stallscheune sind so vereint, dass die Firste beider Hausteile im rechten Winkel zueinander stehen. Beim Gadenhaus stehen Haus und Stall hintereinander, mit gleicher Firstrichtung. Das nur noch in wenigen Beispielen erhaltene, ins 15./16. Jahrhundert zurückreichende Heidenhaus fällt durch seine Trauffront als Besonderheit in der Appenzeller Hauslandschaft auf.

Seit etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden Fassadentäfer, Bretterschirme, Türen, Läden und Zierelemente mit Ölfarbe gestrichen. Die mehrfarbigen Bauernhäuser mit hellen Wohnhausfassaden und prägnant ockerfarbigen Ställen finden bis heute eine grosse Verbreitung. Sie sind in der bäuerlich-sennischen Volkskultur verankert.

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