Erste Erfahrungen mit neuem Jugendschutzkonzept an der Fasnacht

05.05.2025
An der diesjährigen Fasnacht in Appenzell wurden zehn Alkoholtestkäufe durchgeführt. Bei zwei Kontrollen wurde Alkohol an Minderjährige verkauft. Das Jugendschutzkonzept soll weiterentwickelt werden.

An der diesjährigen Fasnacht in Appenzell wurden zehn Alkoholtestkäufe durchgeführt. Bei zwei Kontrollen wurde Alkohol an Minderjährige verkauft. Das Jugendschutzkonzept soll weiterentwickelt werden.

Während der Fasnacht 2025 in Appenzell führte das Blaue Kreuz St.Gallen-Appenzell im Auftrag des Gesundheitsamts Appenzell I.Rh. Alkoholtestkäufe durch. Insgesamt wurden zehn Festbetriebe überprüft, in zwei Fällen erhielten die beiden 14-jährigen Testpersonen alkoholische Getränke.

Das Resultat zeigt, dass ein Grossteil der Betreiberinnen und Betreiber von Bars an der Fasnacht in Appenzell den Jugendschutz beim Verkauf von Alkohol ernst nimmt und sich stark für die Einhaltung der Gesetzgebung engagiert. Zum Vergleich: 2022 konnten jugendliche Testpersonen in der Hälfte der getesteten Verkaufsstellen Alkohol erwerben.

Sensibilisierung für besseren Jugendschutz

«Wir sehen klare Fortschritte – dennoch dürfen wir uns nicht zurücklehnen», sagt Mathias Cajochen, Departementssekretär des Gesundheits- und Sozialdepartements. Alle Verkaufsstellen von Alkohol und Tabak sind für die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen verantwortlich. Gesetzlich verboten ist der Verkauf von Bier und Wein an Personen unter 16 Jahren sowie der Verkauf von Spirituosen und Tabakwaren an Personen unter 18 Jahren.

Bei den Testkäufen geht es darum, das Verkaufspersonal, die Jugendlichen, die Öffentlichkeit und die Eltern auf die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen und die Gefahren des Alkoholmissbrauchs zu sensibilisieren. Das Gesundheitsamt des Kantons informierte die getesteten Betriebe schriftlich über die Ergebnisse.

Neue Massnahmen und erste Erfahrungen

Der Jugendschutz bleibt eine zentrale und kontinuierliche Herausforderung bei öffentlichen Veranstaltungen wie der Fasnacht. Um die Alterskontrollen bei der Abgabe von Alkohol und Tabak wirksamer und praxistauglicher zu gestalten, haben die Verkaufsstellen in Kooperation mit dem Bezirk Appenzell und der Beratungsstelle für Suchtfragen dieses Jahr erstmals ein überarbeitetes Jugendschutzkonzept mit einem klar geregelten Bändelsystem eingeführt.

Neu wurden die Altersbändel nicht mehr direkt bei den Festzelt- und Barbetreibenden, sondern an zwei speziell eingerichteten Abgabestellen durch das Blaue Kreuz St.Gallen-Appenzell ausgegeben. Nur wer zwischen 16 und 22 Jahre alt war und einen entsprechenden Bändel trug, durfte alkoholische Getränke erhalten. «Die Massnahme entlastet das Verkaufspersonal erheblich und erhöht die Qualität der Alterskontrolle sichtbar», sagt Cajochen.

Missbräuchen vorbeugen

Die Ergebnisse der Testkäufe und die Praxiserfahrungen mit dem neuen Konzept fliessen nun in die weitere Entwicklung des Jugendschutzkonzepts der Verkaufsstellen für die Fasnacht 2026 ein. Dazu haben sich die Verkaufsstellen, der Bezirk sowie die Beratungsstelle für Suchtfragen im April ausgetauscht. Ziel bleibt es, den Jugendschutz an der Fasnacht laufend zu verbessern und Missbräuchen wirksam vorzubeugen.

Mitteilung im Wortlaut