Jugendliche gelangen leicht an Alkohol

11.04.2022
Für Jugendliche ist es immer noch erschreckend leicht, an Alkohol zu kommen, auch wenn sie unter 16-jährig sind. Oft wird weder nach dem Alter gefragt, noch ein Ausweis verlangt. Dies ergaben Testkäufe, die das Blaue Kreuz St. Gallen-Appenzell im Auftrag des Gesundheitsamts des Kantons Appenzell I.Rh. während der Fasnacht in Oberegg und Appenzell durchgeführt hat.

Junges Personal verkauft eher alkoholische Getränke an Jugendliche

Für Jugendliche ist es immer noch erschreckend leicht, an Alkohol zu kommen, auch wenn sie unter 16-jährig sind. Oft wird weder nach dem Alter gefragt, noch ein Ausweis verlangt. Dies ergaben Testkäufe, die das Blaue Kreuz St. Gallen-Appenzell im Auftrag des Gesundheitsamts des Kantons Appenzell I.Rh. während der Fasnacht in Oberegg und Appenzell durchgeführt hat.

Während der Fasnacht 2022 führte das Blaue Kreuz St.Gallen-Appenzell im Auftrag des Gesundheitsamts des Kantons Appenzell I.Rh. mehrere Testkäufe in Oberegg und Appenzell durch. Getestet wurden unterschiedliche Betriebe der Gastronomie und des Detailhandels am gleichen Tag innerhalb eines vorher definierten Zeitfensters: Restaurants, Cafés, Bars genauso wie Einkaufsläden und kleinere Shops. Die jugendlichen Testkäuferinnen und Testkäufer waren alle unter 16 Jahre alt. In der Hälfte aller Fälle kamen die Jugendlichen ohne Weiteres an alkoholische Getränke. In einem Fall wurde zwar ein Ausweis verlangt, der Alkohol wurde aber dennoch ausgehändigt. Im Vergleich zum Jahr 2020 wurde mehr Alkohol an Jugendliche verkauft. Damals haben sich fünf von sechs getesteten Verkaufsstellen an die Jugendschutzgesetzgebung gehalten.

Information und Schulungsmöglichkeiten
Ob es im Detailhandel oder in der Gastronomie einfacher ist, an alkoholische Getränke zu kommen, konnte aufgrund der Datenlage nicht ermittelt werden. Deutlich wurde jedoch, dass jüngeres Personal eher darauf verzichtet, das Alter der Kundschaft zu verifizieren und alkoholhaltige Getränke ohne Kontrolle verkauft. Dies kann damit zusammenhängen, dass gegenüber dem älterem Detailhandels- und Gastronomiepersonal weniger Erfahrung vorhanden ist und das Personal daher im Umgang mit Jugendlichen nicht genügend sensibilisiert ist. Auch deshalb werden allen Betrieben entsprechende Schulungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeitenden angeboten. Generell werden alle getesteten Betriebe und Läden durch das Gesundheitsamt über die Ergebnisse der Testkäufe informiert. Betriebe, welche Interesse haben, ihr Personal hinsichtlich des Jugendschutzes oder des attraktiven Anrichtens von alkoholfreien Getränken schulen lassen möchten, können sich an die Beratungsstelle für Suchtfragen wenden unter Tel. 071 788 92 59 oder suchtberatung@gsd.ai.ch.

Porträt Beratungsstelle für Suchtfragen AI

Die Beratungsstelle für Suchtfragen, geführt durch das Blaue Kreuz St.Gallen-Appenzell, unterstützt Klientinnen und Klienten sowie deren Angehörige kompetent und kostenlos bei Fragen im Zusammenhang mit Sucht. Sie erarbeitet zusammen mit den Klientinnen und Klienten Strukturen für die Bewältigung einzelner Problemlagen. Durch die persönliche Prozessbegleitung wird eine schnelle und effektive Versorgung gewährleistet. Dabei ist eine Vernetzung mit den Ärztinnen und Ärzten sowie weiteren Fachstellen und Organisationen sehr wertvoll. Weitere Informationen unter ai.ch/suchtberatung.

Mitteilung im Wortlaut