Jugendliche in Appenzell I.Rh. probieren viele Tabakprodukte aus
Eine Befragung an der Oberstufe zeigt, dass Jugendliche im Kanton Appenzell I.Rh. viele unterschiedliche Tabak- und Nikotinprodukte ausprobieren. Nur wenige konsumieren im Alter von 14 und 15 Jahren regelmässig. In den letzten Jahren sind viele neue Produkte auf den Markt gekommen. Den Überblick zu behalten und die Risiken einzuschätzen, kann schwierig sein. Das Gesundheitsamt führt zu diesen Themen am 11. November eine Informationsveranstaltung für Erziehungsberechtigte und Interessierte durch.
Das Gesundheitsamt befragte im Herbst 2023 Jugendliche in der zweiten und dritten Oberstufe zur Häufigkeit ihres Konsums von verschiedenen Tabak- und Nikotinprodukten. Es nahmen insgesamt 305 Schülerinnen und Schüler der Oberstufen Appenzell und Oberegg und des Gymnasiums St.Antonius teil. Die meisten Teilnehmenden waren zwischen 14 und 15 Jahre alt.
Überdurchschnittlicher Konsum von Schnupftabak
Am häufigsten konsumierten die befragten Jugendlichen Schnupftabak, Vapes (elektronische Zigaretten), Snus (Mundtabak) und herkömmliche Zigaretten. Ein Drittel der Jugendlichen gab an, in den vier Wochen vor der Befragung mindestens einmal Schnupftabak konsumiert zu haben. Davon konsumierten 16% den Schnupftabak wöchentlich oder täglich. Knapp ein Fünftel der Befragten nutzten Vapes mindestens einmal in den vier Wochen vor der Befragung. Etwa jede oder jeder zehnte Jugendliche konsumierte mindestens einmal herkömmliche Zigaretten oder Snus. Vier bis acht Prozent dieser Jugendlichen konsumierten Zigaretten, Vapes und Snus wöchentlich oder täglich. Die Ergebnisse bewegen sich auf einem ähnlichen Niveau wie in der restlichen Schweiz. Ausnahme ist der Konsum von Schnupftabak, der in Innerrhoden mit 33% deutlich über dem nationalen Durchschnitt von 9% liegt.
Bedarf nach Information und Prävention
Die befragten Jugendlichen schätzten ihren Wissensstand über die verschiedenen Tabakprodukte im Schnitt moderat ein. Viele äusserten den Wunsch, mehr darüber zu erfahren. Die Ergebnisse der Befragung verdeutlichen, dass Jugendliche im Alter von 14 und 15 Jahren eine Vielzahl von tabak- und nikotinhaltigen Produkten ausprobieren. Die meisten von ihnen konsumieren nicht regelmässig. Studien an weiterführenden Schulen zeigen jedoch, dass der Konsum in der Altersgruppe der 16- bis 20-Jährigen deutlich ansteigt. Die Befragung unterstreicht daher die Wichtigkeit frühzeitiger Präventionsmassnahmen. Es gilt, Jugendliche über die Risiken zu informieren und sie darin zu bestärken, positive Entscheidungen für ihre Gesundheit zu treffen.
Gesundheitsamt informiert im November
In den letzten Jahren sind viele neue tabak- und nikotinhaltige Produkte auf den Markt gekommen. Dies macht es schwierig, den Überblick zu behalten und die potenziellen Risiken einzuschätzen. Um Erziehungsberechtigte von Jugendlichen dabei zu unterstützen, sich im Thema Tabak und Nikotin zurechtzufinden, organisiert das Gesundheitsamt zusammen mit der Lungenliga Ost und verschiedenen lokalen Fachstellen im November eine kostenlose Informationsveranstaltung. An der Veranstaltung erhalten die Teilnehmenden Informationen über die verschiedenen Produkte auf dem Markt, deren gesundheitliche Risiken sowie Tipps, wie sie mit Jugendlichen über das Thema sprechen können.
Die Veranstaltung findet am Montag, 11. November 2024, um 19.00 Uhr statt. Türöffnung ist um 18.30 Uhr, Veranstaltungsort ist die Aula Gringel an der Unterrainstrasse 7 in Appenzell. Interessierte können sich unter www.ai.ch/tabak-info anmelden.
Kantonales Programm Tabak, Nikotin, Cannabis 2023-2027
Die Konsumbefragung und Informationsveranstaltung sind zwei von insgesamt 19 Massnahmen im kantonalen Programm zur Tabak-, Nikotin- und Cannabisprävention. Mit diesem Programm werden Präventionsaktivitäten in Appenzell I.Rh. koordiniert und wirkungsvoll umgesetzt. Das Programm verfolgt zwei strategische Ziele: Erstens sollen Jugendliche und junge Erwachsene darin bestärkt werden, nicht mit dem Konsum anzufangen. Und zweitens sollen alle Personen, die ihren Konsum beenden möchten, eine passende Unterstützung erhalten. Erarbeitung und Umsetzung der Massnahmen erfolgen in enger Zusammenarbeit mit Fachstellen und Organisationen im Kanton. Die Programmkosten werden über Beiträge aus dem eidgenössischen Tabakpräventionsfonds finanziert. Das ganze Programm sowie der ausführliche Datenbericht zur Konsumbefragung finden sich unter: www.ai.ch/suchtunddrogen