Verein Volksbibliothek Appenzell
In einer «literarischen Plauderei» aus dem Jahre 1932 schrieb Karl Steuble:
«Wie schade, dass der grosse Flecken Appenzell nicht eine ihm entsprechende Volksbibliothek besitzt, die, grosszügig und gediegen ausgebaut, ganz sicher weitere Kreise zu interessieren vermöchte.»
1977 richtete Magda Koller im Mesmerhaus zusammen mit anderen Frauen vom Club junger Mütter eine Kinderbibliothek ein. Dort wurden auch Spielwaren zur Ausleihe angeboten. 1983 hat Bruno Dörig aus Oberegg zu einer ersten Orientierungsversammlung in Sachen Volksbibliothek Appenzell eingeladen mit folgenden Worten: «Wir wollen mit allen im Kanton, die etwas für die Verbreitung des guten Buches tun möchten, an die Realisierung einer Volksbibliothek gehen, nicht stürmisch und vorschnell, sondern in angemessenem Schritt.»
Im Januar 1984 gründete der damalige Landammann, Dr. J.B. Fritsche, den Verein Volksbibliothek, mit dem Ziel, eine Freihandbibliothek zu errichten und zu betreiben. Bis zur der Eröffnung einer Volksbibliothek steckte sich der Verein ein ehrgeiziges Ziel: Fr. 220'000.-- sollten gesammelt werden, um die ersten 6000 Medien bereitzustellen. Als Beispiel der vielen Aktionen zugunsten der Volksbibliothek sei das Büchersponsoring erwähnt. Unter der Federführung (im wahrsten Sinn des Wortes) von Magda Koller wurde eine Bettelaktion gestartet. Sie hat die Spendenaufrufe von Hand geschrieben und jeder der rund 700 Gönner durfte sich am handgeschriebenen Dankesbrief erfreuen.
1988 hat die Bibliobahn erstmals Halt gemacht in Appenzell. Da zeigte sich, dass dieses kulturelle Angebot wirklich einem grossen Bedürfnis der Bevölkerung entsprach. Nun musste nur noch ein geeigneter Standort für die Bibliothek gefunden werden.
Bei der Eröffnung, 10 Jahre nach der Vereinsgründung schrieb der damalige Präsident, Migg Nisple: «Zum Glück wussten wir nicht, mit welchen Schwierigkeiten das ehrgeizige Ziel verbunden war, im Dorf Appenzell eine stationäre Bibliothek zu errichten.»
Nach vielen, umfangreichen Abklärungen 1991 kam Buherrehanisefs ins Rampenlicht. Alle Wünsche konnten mit dem Einzug in dieses Haus erfüllt werden: Wir durften Gast werden in einem kulturellen Gebäudekomplex, unser Partner ist der Kanton, die Lage bestens, die Räumlichkeiten ausreichend, die Kantonsbibliothek ganz in der Nähe.
1992 gab es im Verein den ersten Präsidentenwechsel. Unter der Regie von Peter Raschle ging es nun um die endgültige Verwirklichung des grossen Traumes. Als eine ungewöhnlich erfolgreiche Bettelaktion zugunsten der Volksbibliothek sei das Büchersponsoring erwähnt.
Am 24. Juni 1994 wurde die Volksbibliothek eröffnet. Sie ist aus dem kulturellen Leben in Appenzell nicht mehr wegzudenken.
Vorstand
per 24. März 2023
Präsidentin | Lydia Hörler |
Aktuarin | Andrea Rusch |
Kassierin | Bettina Nater |
Mitglied | Melina Cajochen |
Mitglied | Corinne Speck |
Statuten
Download der Statuten Volksbibliothek Appenzell (Stand 18. März 2019)