Sanierung und Rückbau von Leitschranken
Das Landesbauamt liess entlang aller Staatsstrassen sowie der Nationalstrasse N25 die bestehenden passiven Schutzeinrichtungen aufnehmen und deren baulicher Zustand beurteilen. In Appenzell I.Rh. bestehen diese Schutzeinrichtungen ausschliesslich aus Leitschranken. Die Überprüfung zeigte, dass die Mehrheit der Leitschranken sanierungsbedürftig ist.
Im Frühling 2023 führte ein Ingenieurbüro im Auftrag des Landesbauamts eine Bestandesaufnahme der 49 passiven Schutzeinrichtungen entlang aller Staatsstrassen sowie der Nationalstrasse N25 durch. Für jede der 49 Leitschranken wurden ein Datenblatt erstellt, welches Angaben zur Lage, dem Systemtyp, dem Zustand und den Gefahrenstellen im Umfeld des Objekts enthält. Bei der Bewertung des Zustands wurden alle sicherheitsrelevanten Aspekte berücksichtigt sowie der durchschnittliche tägliche Verkehr der betreffenden Strasse miteinbezogen.
Mangelhafte Schutzeinrichtungen
Bei der Bestandesaufnahme wurde festgestellt, dass die Mehrheit der überprüften Streckenabschnitte veraltete Schutzeinrichtungen aufweisen und sicherheitsrelevante Mängel bestehen. Veraltete Schutzeinrichtungen, die gemäss den aktuellen Normen nicht erforderlich sind, sollen ersatzlos zurückgebaut werden. Werden Fahrzeuge von Leitschranken auf die Gegenfahrbahn abgelenkt, kann es zu schweren Unfällen mit entgegenkommenden Fahrzeugen kommen. Daher ist der Rückbau von Leitschranken an Strassenabschnitten, an welchen sie die Verkehrssicherheit nicht erhöhen, angebracht. Auf Strecken mit hohem Motorradaufkommen wird überprüft, ob bei den Schutzeinrichtungen ein Motorradunterfahrschutz eingebaut wird. Diese Systeme sollen verhindern, dass gestürzte Motorradfahrerinnen und -fahrer unter die Leitplanke rutschen und sich dabei schwer verletzen.
Zeitplan für Sanierungen
Die 49 bestehenden passiven Schutzeinrichtungen haben eine Gesamtlänge von rund 4.4km. Rund 18% aller Schutzeinrichtungen sind gemäss geltenden Normen in gutem Zustand. Rund 38% aller Schutzeinrichtungen sind in erster Priorität bis Ende 2025 zu ertüchtigen. Ein Teil der vorhandenen Leitschranken wird ersatzlos entfernt, da sie schwere bauliche Mängel aufweisen und für Verkehrsteilnehmende ein Sicherheitsrisiko darstellen. Die restlichen 44% der Schutzeinrichtungen werden in den nächsten Jahren instand gestellt oder zurückgebaut.