Weiterführung Neue Regionalpolitik – NRP-Programmvereinbarung unterzeichnet
Die Neue Regionalpolitik des Bundes geht im Kanton Appenzell I.Rh in eine neue Programmperiode. Bund und Kanton haben die Programmvereinbarung für die Periode 2020-2023 unterzeichnet. Insgesamt können rund Fr. 1.4 Mio. A-fonds-perdu-Mittel und Fr. 500’000 Mio. Darlehen für die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit in der Region eingesetzt werden. Die Mittel werden wiederum zur Förderung von Projekten in Wirtschaft und Tourismus umgesetzt.
Neue Programmperiode gestartet
Mit der Neuen Regionalpolitik (NRP) des Bundes werden im Kanton Appenzell I.Rh. auch in der neuen Periode 2020-2023 Projekte zur Förderung der Wettbewerbsfähigkeit, der Innovation und der Wertschöpfung in der Region unterstützt. Die Standeskommission hat das neue Umsetzungsprogramm im April 2019 genehmigt. Die Programmvereinbarung des Kantons Appenzell I.Rh. mit dem Bund wurde im Februar 2020 vom Bundesrat unterzeichnet. Mit der Unterzeichnung durch Kanton und Bund stehen für diesen Zweck Fr. 1.4 Mio. A-fonds-perdu-Mittel und Fr. 500’000 Mio. Darlehen zur Verfügung. Insgesamt erhält der Kanton fast Fr. 200'000 mehr Bundesmittel als in der vorangehenden Umsetzungsperiode. Dies weil der Kanton die zur Verfügung stehenden Mittel in der vergangenen Umsetzungsperiode auch nach der Beurteilung des SECO für nachhaltig erfolgreiche Projekte eingesetzt hat und weil geplant ist, mehr und grössere Projekte in der neuen Programmperiode umzusetzen. Volkswirtschaftsdirektor Roland Dähler stellt fest: «Die NRP hat sich im Kanton Appenzell I.Rh. etabliert. Der Mitteleinsatz ist effizient, die Umsetzung pragmatisch und es werden damit für unsere Region sehr wichtige Projekte ermöglicht.»
Damit das Geld für die Region eingesetzt werden kann, unterstützt das Amt für Wirtschaft innovative Projektideen. Markus Walt, Leiter Amt für Wirtschaft, blickt auf die Programmperiode 2016-2019 zurück: «Mit zahlreichen Projekten konnten Innovationen angestossen, sowie neue Produkte und Dienstleistungen lanciert werden.»
Den Werkplatz und die Tourismusdestination Appenzell stärken
Projekte in der neuen Umsetzungsperiode 2020-2023 sollen den Werkplatz Appenzell stärken und die Tourismusdestination Appenzell fördern. Diese Schwerpunkte für die neue Programmperiode basieren auf einer sorgfältigen Situationsanalyse und den kantonalen Leitlinien, wie den Perspektiven der Standeskommission, der Wirtschaftsförderungsstrategie und dem Richtplan. In verschiedenen Handlungsbereichen sind sowohl kantonale als auch interkantonale Themenbereiche und Ideen formuliert.
Die Stärkung des Werkplatzes Appenzell beinhaltet Massnahmen für den Standort Appenzell I.Rh., um insbesondere die ansässigen Unternehmen zu unterstützen. Dazu gehören Projekte gegen den Mangel an Fach- und Führungskräften, die Förderung des Unternehmertums und unterschiedliche Massnahmen für das einheimische Gewerbe im inneren und äusseren Landesteil. Um die Unternehmen auf die Entwicklungen, Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung vorzubereiten, wurde das Thema «Digitalisierung im Bereich Industrie und Gewerbe» als neuer Handlungsbereich aufgenommen. Als Voraussetzung für die Förderung müssen die Projekte betriebsübergreifend sein oder sich in der vorwettbewerblichen Phase befinden.
Das übergeordnete Ziel im Schwerpunkt Tourismus ist die Steigerung der Wertschöpfung ohne signifikante Erhöhung der Frequenzen. Die Schwerpunkte werden in der Entwicklung der touristischen Infrastruktur und der Beherbergungswirtschaft gesetzt. Diese soll modernisiert und besser ausgelastet werden. Ebenfalls soll das Übernachtungsangebot im preisgünstigen Segment erweitert werden. Ein weiteres Ziel ist es, die Angebote und Produkte weiter zu entwickeln und diese auf unterschiedliche Zielgruppen mit Wachstumspotenzial auszurichten. Dabei liegt der Fokus auf Angeboten, welche die Winter-, Zwischen- und Nebensaison fördern, um nicht nur während der Hochsaison eine touristische Wertschöpfung erzielen zu können.
Lokale Wirtschaft profitiert
Zwischen 2016-2019 wurden insgesamt 28 Projekte unterstützt.
Innerhalb des Projekts «Arbeitswelt Innerrhoden» wurden verschiedene Initiativen lanciert, um dem Fachkräfte- und Lehrlingsmangel entgegenzuwirken. Unterstützt wurden die Innerrhoder Tischmesse für Lehrstellensuchende und Anlässe für Wiedereinsteigerinnen.
Dank dem Projekt «Appenzeller Dinkel» konnte eine neue Wertschöpfungskette durch den Anbau von Dinkel in der Region etabliert werden. Daraus resultierend wird Anfang 2020 die «IG Ackerbau Appenzellerland» gegründet.
Der erste Coworking Space «Frischloft» (www.frischloft.ch) in Appenzell wurde unter anderem mit Mitteln der NRP unterstützt.
Erste Projekte im Bereich Digitalisierung konnten gestartet werden. Hervorzuheben ist dabei die Konzeption und der Aufbau eines digitalen Marketingtools zur Durchführung von Onlinekampagnen für Mitglieder des Verbands Detailhandel Appenzell. In diesem Zusammenhang wurden drei Onlinekampagnen erfolgreich durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, mittels Onlinewerbung neu Einkaufstouristen aus der Ostschweiz nach Appenzell zu bringen. Das Projekt wird nach der Corona-Krise weitergeführt.
Eine Situationsanalyse der bestehenden Breitbandversorgung hat die Grundlage für die Erarbeitung der Ausbaustrategie 2025 geschaffen. Momentan wird die Umsetzung innerhalb einer zweiten Projektphase vorbereitet.
Anschauliche Projekte im Tourismus
Beim Grossteil der Projekte aus dem Schwerpunkt Tourismus trat der Verein Appenzellerland Tourismus AI als Projektträger auf, wie beispielsweise beim Projekt «Appenzell2020». Das Projekt trägt zur Positionierung und Stärkung der Tourismusregion mit innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten bei.
Als Leuchtturmprojekt entwickelt sich das Projekt «Solarfaltdach auf dem Parkplatz Jakobsbad», welches als schweizweit positives Beispiel für Innovation und ökologisches Handeln Signalwirkung haben kann.
BOX: Neue RegionalpolitikMit der Neuen Regionalpolitik (NRP) unterstützen Bund und Kantone das Berggebiet, den weiteren ländlichen Raum und die Grenzregionen bei der Bewältigung des Strukturwandels. Als Programm der Standortförderung unterstützt die NRP Initiativen, Programme und Projekte, die das Unternehmertum fördern, die Innovationsfähigkeit der KMU sowie die regionale Wertschöpfung steigern und auf diese Weise die Wettbewerbsfähigkeit dieser Räume nachhaltig erhöhen. Damit leistet die NRP einen Beitrag zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen in den Zielgebieten. Zuständig für die Umsetzung der NRP in Appenzell I.Rh. ist das Amt für Wirtschaft. Geprüft werden die Projekte durch eine Lenkungsgruppe. Diese ist je zur Hälfte mit Vertretungen aus der Privatwirtschaft und der Verwaltung besetzt. Bei Projekten mit einem bescheidenen Kostenrahmen kann die Gruppe selbst über die Unterstützung entscheiden. Bei grösseren Beiträgen stellt sie Antrag an die Wirtschaftsförderungskommission. Kontakt und weitere Informationen (Budget und Studien): Amt für Wirtschaft, 071 788 94 44, wirtschaft@ai.ch, www.ai.ch/nrp |