20 Anmeldungen für Innerrhoder Heckenmeisterschaft
Im Kanton Appenzell I.Rh. werden die schönsten Hecken an einer Meisterschaft ausgezeichnet. Nach Anmeldeschluss sind 20 Hecken von 14 Landwirtschaftsbetrieben im Rennen.
Hecken, Feld- und Ufergehölze sind wertvolle Naturelemente. Sie prägen den Charakter einer Landschaft und dienen der Vernetzung von Lebensräumen. Hecken bieten zudem auf kleinstem Raum unterschiedliche Lebensbedingungen. Sie sind für viele Tier- und Pflanzenarten ein idealer Lebensraum. Und ganz wichtig: Hecken sind hervorragende Bienenweiden.
Breite Trägerschaft
An Heckenmeisterschaften in den Ostschweizer Kantonen werden die schönsten und artenreichsten Hecken ausgezeichnet. Die Heckenmeisterschaft findet dieses Jahr im Kanton Appenzell-I.Rh. statt. Innerrhoder Landwirtinnen und Landwirte hatten bis Ende April 2023 Gelegenheit, ihre Hecken für die Meisterschaft anzumelden. Der Wettbewerb wird getragen durch den Bauernverband Appenzell Innerrhoden, das Landwirtschaftsamt Appenzell I.Rh., die Fachstelle Natur- und Landschaftsschutz Appenzell I.Rh., die Pro Natura St.Gallen-Appenzell und den WWF Appenzell.
Hecken werden im Sommer begutachtet
Die eingereichten Hecken werden in der Zeit von Mai bis Juni von einem Botaniker-Team auf ihre Vielfältigkeit geprüft. In die Bewertung fliessen die Länge und Breite der Hecke sowie die Anzahl der Einzelbäume ein. Die Ergebnisse werden anschliessend von der Jury – bestehend aus Vertretern der Trägerschaft –nochmals begutachtet. An einem Bauernbrunch Anfang September werden die Gewinnerinnen und Gewinner verkündet. Die drei Erstplatzierten erwartet ein Ballonflug zu zweit, die Ränge vier bis sechs erhalten einen Gutschein im Wert von Fr. 150.--.
Hecken sind wichtige Lebensräume
Jede Hecke ist immer nur so gut wie ihre Pflege. Daher kommt den Landwirtinnen und Landwirten eine grosse Verantwortung zu. Für die optimale Entwicklung einer Hecke sind die langsam wachsenden Arten nur mässig zu schneiden und die schnellwachsenden Sträucher regelmässig auf den Stock zu setzen. Dornige Arten sind in grossem Mass zuzulassen, trotz möglicher Kratzwunden an Armen und Gesicht. Sie sind auszulichten und zu verjüngen und rund herum Ast- und Steinhaufen anzulegen. Der Krautsaum ist extensiv zu nutzen und frühestens ab September abzuschneiden. Die fachmännische Pflege einer Hecke ist zentral für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität und des Landschaftsbilds. Lebensraum für bedrohte ArtenHecken bieten vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum und sind als Vernetzungsstrukturen von zentraler Bedeutung. In dornigen Sträuchern sind Nester des Neuntöters geschützt vor Räubern. In grossen Asthaufen mit dickem Holz können Hermeline ihre Jungen aufziehen und Ringelnattern können sich bei südexponierter Lage darauf sonnen. Insekten finden in den Blüten verschiedener einheimischer Straucharten Nektar, Haselmäuse laben sich an den Früchten. Auch Schmetterlinge finden in Hecken Nahrung und Schutz. So frisst sich die Raupe des Ligusterschwärmers an den Blättern des Ligusters satt und die Zitronenfalterraupen an Blättern des Faulbaums oder Kreuzdorns. Je länger und breiter desto besserEntlang einer Hecke können sich Singvögel, Reptilien und Kleinsäuger geschützt bewegen und sind so Greifvögeln und anderen Raubtieren nicht schutzlos ausgeliefert. Je länger, struktur- und artenreicher eine Hecke ist, desto besser kann sie ihre Aufgaben erfüllen. Hecken in der Region können über zwanzig standortheimische Strauch- und Baumarten aufweisen. Besonders wertvoll sind dornentragende Sträucher wie die Hundsrose oder der Schwarzdorn. Sie bieten den besten Schutz vor Fressfeinden wie beispielsweise der Hauskatze. Hochwachsende Arten befinden sich im Inneren der Hecke, niedriger wachsende am Rand. Um einen hohen ökologischen Wert zu erreichen, ist ein breiter, extensiv bewirtschafteter Krautsaum unabdingbar. Zentral sind auch Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen. Eine Hecke pflanzenDie Fachstelle Natur- und Landschaftsschutz unterstützt Bauernbetriebe bei der Planung und Pflanzung einer Hecke, aber auch bei den ersten Pflegemassnahmen. Interessierte melden sich bei der Fachstelle für Natur- und Landschaftsschutz Appenzell I.Rh., Gaiserstrasse 8, 9050 Appenzell, via E-Mail an info@lfd.ai.ch oder telefonisch unter 071 788 95 77. |