Neubeschaffung einer gemeinsamen Geoinformationsplattform
Die Kantone Appenzell I.Rh. und Appenzell A.Rh. sowie deren Bezirke und Gemeinden haben sich auf eine zukunftsweisende Zusammenarbeit im Bereich der Geoinformation verständigt. Ziel ist die gemeinsame Beschaffung und der Betrieb einer neuen Geoinformationsplattform, die den steigenden Anforderungen an moderne Geodateninfrastrukturen gerecht wird.
Seit über zwei Jahrzehnten arbeiten die Kantone St.Gallen, Appenzell I.Rh. und Appenzell A.Rh. im Rahmen der Interessengemeinschaft geografisches Informationssystem AG (IG GIS AG) erfolgreich im Bereich geografischer Informationssysteme zusammen. Aufgrund neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen im Kanton St.Gallen wird dieser voraussichtlich im Jahr 2027 aus der IG GIS AG austreten. Dies erfordert eine Neuausrichtung der verbleibenden Partner.
Lösung für beide Appenzeller Kantone
Für die notwendigen Abklärungen und die politische Steuerung des Prozesses wurde eine Projektsteuerung unter der Leitung von Landeshauptmann Stefan Müller, Regierungsrat Dölf Biasotto und Gemeindepräsident Paul König eingesetzt.
Das Amt für Geoinformation des Kantons Appenzell I.Rh. und das Amt für Raum und Wald des Kantons Appenzell A.Rh. haben gemeinsam mit der IG GIS AG verschiedene Szenarien für die künftige Zusammenarbeit geprüft. In der Sitzung vom 11. September 2024 beschloss die Projektsteuerung, eine gemeinsame Appenzeller Lösung anzustreben. Am 21. März 2025 verabschiedete die Projektsteuerung den Projektauftrag „Neubeschaffung Geoinformations-plattform für die Kantone Appenzell I.Rh. und A.Rh. samt Gemeinden und Bezirken“. Der Projektauftrag legt die organisatorischen, finanziellen und technischen Grundlagen für die neue Plattform fest. Die Regierungsräte beider Kantone sowie die Gemeinden von Appenzell A.Rh. haben den Projektauftrag zur Kenntnis genommen.
Enge Abstimmung mit Gemeinden und Bezirken
Die neue Plattform soll nicht nur die bestehenden GIS-Strukturen modernisieren, sondern auch Synergien schaffen und Skaleneffekte nutzen. Die Umsetzung ist ab dem Jahr 2027 geplant und wird je nach Anbieter zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Die Finanzierung erfolgt in Appenzell I.Rh. durch den Kanton. In Appenzell A.Rh. tragen der Kanton und die Gemeinden die Kosten je zur Hälfte.
Die kommunalen und kantonalen Fachanwendungen bleiben von der Ausschreibung unberührt, jedoch werden entsprechende Schnittstellen sichergestellt. Eine enge Abstimmung mit den Gemeinden und Bezirken ist in der Detailkonzeptphase vorgesehen.
Mit diesem Schritt setzen die beiden Appenzeller Kantone sowie die Bezirke und Gemeinden ein starkes Zeichen für eine effiziente, zukunftsorientierte Verwaltung und eine nachhaltige Nutzung von Geodaten.