Projekt Stickstoff-angepasste Milchviehfütterung startet

21.05.2025
Sieben landwirtschaftliche Betriebe aus Appenzell I.Rh. arbeiten gemeinsam mit Fachpersonen von AGRIDEA und Agrofutura sowie dem Landwirtschaftsamt daran, durch gezielte Fütterungsstrategien Ammoniakemissionen zu senken und die Stickstoffeffizienz zu verbessern. Das dreijährige Projekt ist Teil des kantonalen Massnahmenplans Luftreinhaltung und wird konkrete Handlungsempfehlungen für eine nachhaltigere Milchviehfütterung liefern.
Bild Legende:
Kuh auf der Alp Sigel

Sieben landwirtschaftliche Betriebe aus Appenzell I.Rh. arbeiten gemeinsam mit Fachpersonen von AGRIDEA und Agrofutura sowie dem Landwirtschaftsamt daran, durch gezielte Fütterungsstrategien Ammoniakemissionen zu senken und die Stickstoffeffizienz zu verbessern. Das dreijährige Projekt ist Teil des kantonalen Massnahmenplans Luftreinhaltung und wird konkrete Handlungsempfehlungen für eine nachhaltigere Milchviehfütterung liefern.

Mit einem informativen und interaktiven Kick-off-Treffen hat das dreijährige kantonale Pilotprojekt zur Förderung einer Stickstoff-angepassten Fütterung von Milchvieh offiziell begonnen. Am Dienstag, 6. Mai 2025, trafen sich die sieben ausgewählten Betriebsleitenden aus dem Kanton Appenzell I.Rh. mit Fachpersonen von AGRIDEA und Agrofutura und der Projektleitung des Landwirtschaftsamts des Kantons Appenzell I.Rh., um den Projektstart gemeinsam einzuläuten. Das Treffen diente dem gegenseitigen Kennenlernen und der Einführung in den Ablauf und die Zielsetzung des Projekts.

Weniger Ammoniak durch gezielten Stickstoffeinsatz

Ziel dieses kantonalen Pilotprojekts ist es, die Ammoniakemissionen aus der Milchviehhaltung durch angepasste Fütterungsstrategien messbar zu senken und gleichzeitig die Stickstoff-effizienz in der landwirtschaftlichen Praxis zu erhöhen. Das Projekt, welches das Land- und Forstwirtschaftsdepartement leitet, ist Bestandteil des kantonalen Massnahmenplans Luftreinhaltung (www.ai.ch/luftreinhaltung).

Im ersten Projektabschnitt wird der Ist-Zustand der Fütterung und der Stickstoffverwertung auf den sieben Betrieben erhoben. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für individuell angepasste Massnahmen, die im weiteren Projektverlauf umgesetzt und begleitet werden. Erfasst werden unter anderem Milchharnstoffwerte als Indikatoren für Stickstoffausscheidungen.

Vernetzung mit Fachleuten und Kantonen

Mit AGRIDEA und Agrofutura bringen zwei erfahrene Partner ihr Fachwissen in das Innerrhoder Pilotprojekt ein. Beide sind an diversen Projekten beteiligt, die sich mit emissionsmindernder Fütterung und der Reduktion von Ammoniakemissionen befassen – unter anderem an der Nationalen Drehscheibe Ammoniak, am Ressourcenprojekt Ammoniak und Geruch Zentralschweiz, dem Milchharnstoffbenchmarking sowie der Massnahmenliste Nährstoffe. Das Pilotprojekt reiht sich damit in eine breite Palette schweizweiter Initiativen ein, die sich dem Ziel einer nachhaltigeren und umweltverträglicheren Nutztierhaltung verschrieben haben. Der Austausch mit anderen Kantonen und die Nutzung bestehender Erfahrungen stärken den Wissens- und Praxistransfer im Projekt wesentlich.

Praxisnaher Wissenstransfer und Handlungsempfehlungen

Langfristig werden die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt in konkrete Handlungsempfehlungen überführt, die auch auf andere Milchviehbetriebe im und ausserhalb des Kantons übertragbar sind. Die sieben Pilotbetriebe fungieren dabei als Leuchtturmbetriebe: Sie setzen die entwickelten Massnahmen exemplarisch um und tragen dazu bei, die Erkenntnisse praxisnah weiterzugeben. Ziel ist es, den Wissenstransfer möglichst direkt von Landwirtin zu Landwirt zu gestalten, damit erfolgreiche Ansätze breit verstanden und in der landwirtschaftlichen Praxis umgesetzt werden können.

Mitteilung im Wortlaut