Borkenkäfer – wieder gesunkene Fangzahlen, dennoch keine Entwarnung

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Diese «Käferfichte» ist erst aus der Nähe als solche zu erkennen. Die Rinde beginnt im Bereich des Kronenansatzes abzublättern. Mit Frassgängen versehene Rindenstücke am Boden sind ein untrügliches Zeichen eines Käferbefalls. Bilder: Martin Attenberger

Da in diesem Jahr ein erhöhtes Risiko von Waldschäden durch Borkenkäfer besteht, veröffentlicht das Oberforstamt an dieser Stelle jeweils am Montagmorgen die Ergebnisse der Zählungen der Borkenkäfer an den verschiedenen Fallenstandorten. Bei Fragen gibt das Oberforstamt Auskunft.

In der vergangenen Woche sind trotz Hitze und Trockenheit wieder weniger Borkenkäfer «in die Falle gegangen». Die Fangzahlen sanken von 33'400 Käfern in der Vorwoche wieder um 40% auf 19'900 Käfer. Damit wird wieder ein ähnlicher Wert wie vor zwei Wochen erreicht. Die Käfergenerationen überschneiden sich und sind im Wald nicht mehr voneinander zu unterscheiden.

Trotz gesunkener Fangzahlen kann keine Entwarnung gegeben werden. Es sind nämlich vermehrt „frisch“ vom Käfer, genauer gesagt vom Buchdrucker (Ips typographus), befallende Fichten festzustellen. Diese sind allerdings nicht immer einfach und sofort als befallene Bäume zu erkennen. Das normalerweise typische Bohrmehl am Stammfuss und hinter Rindenschuppen (siehe Beitrag von letzter Woche) ist nicht immer sichtbar. Ein typisches Zeichen sind abgefallene, mit Frassgängen versehene Rindenstücke (siehe Bild). Da die Rinde vorzugsweise im Bereich des Kronenansatzes abzufallen beginnt (siehe Bild), braucht es „den Blick nach oben“. Eine befallene Fichte kann noch wochenlang grüne Nadeln tragen und somit „aus der Ferne“ nicht als befallen erkennbar sein. Setzt der Nadelfall ein, ist es höchste Zeit zu handeln.

Die Vermehrung des Borkenkäfers in benachbarten Fichten und Fichtenbeständen soll so gut wie möglich verhindert werden. Es geht sowohl um den Schutz der eigenen als auch der benachbarten Wälder. Deshalb müssen erkennbar befallene Fichten innerhalb der nächsten zwei Wochen gefällt und aus dem Wald abgeführt oder entrindet werden, wobei die Rinde ebenfalls abgeführt werden muss.