VDK-Ost stellt sich hinter den Agroscope-Standort in Tänikon
Die Volkswirtschaftsdirektorinnen und -direktoren der Ostschweizer Kantone (VDK-Ost) fordern, den Forschungsstandort Agroscope in Tänikon (TG) zu erhalten. Anstelle der vom Bund geplanten Zentralisierung an einem einzigen Standort verlangt die VDK-Ost, dass Agroscope zusammen mit den Kantonen und der Branche eine echte Strategie erarbeitet.
Am 9. März 2018 informierte der Bund über seine Pläne, die heutigen zehn dezentralen Standorte in den nächsten zehn Jahren an einem einzigen Standort in Posieux (FR) zu konzentrieren und damit 20% des Budgets einzusparen. Die VDK-Ost lehnt dies ab. Eine Zentralisierung mit Stellenabbau schwächt die Wertschöpfung in der Region empfindlich und schränkt die angewandte Forschung mit Partnern aus der Privatwirtschaft oder Bildung wie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft oder der ETH Zürich stark ein. Zudem widerspricht eine Zentralisierung an einem Ort dem geltenden Recht (Art. 114 Abs. 2 eidgenössisches Landwirtschaftsgesetz), wonach landwirtschaftliche Forschungsanstalten auf verschiedene Landesgegenden zu verteilen sind.
Die VDK-Ost fordert, dass die zukünftigen strategischen Forschungsfelder mit der bestehenden Infrastruktur abgeglichen werden. So können bestehende starke Standorte weiter gestärkt sowie bestehende Netzwerke der Land- und Ernährungswirtschaft in Wert gesetzt werden. Gleichzeitig kann damit erreicht werden, dass Standorte und Aufgaben, die wenig forschungsrelevant sind, nicht mehr dem Forschungsbudget Agroscope belastet werden. Schliesslich verlangt die VDK-Ost eine Gegenüberstellung des Investitionsbedarfs der dezentralen und auf die angewandte Forschung ausgerichteten Standorte mit den Investitionen an einem einzigen neuen zentralen Standort.
Bedeutung raumplanerischer Entscheide für die wirtschaftliche Entwicklung der Kantone
An ihrer Arbeitssitzung vom 8. Juni 2018 in Appenzell hat sich die VDK-Ost vertieft mit der wirtschaftlichen Situation in den Kantonen der Ostschweiz befasst. Sie stellte dabei fest, dass raumplanerische Entscheide einen grossen Einfluss für die wirtschaftliche Entwicklung in den Kantonen haben. Den vorhandenen Kulturlandflächen ist Sorge zu tragen. Dennoch müssen die Entwicklung von bestehenden und die Ansiedelung neuer Unternehmen möglich bleiben. Vor allem für ländliche Gebiete ist es wichtig, dass das Arbeitsplatzangebot erhalten und ausgebaut werden kann. Damit kann einer Abwanderung von Fachkräften aus der Region entgegengewirkt und die demografische Situation verbessert werden.
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