1955 bis 1964 - Eröffnung der Innerrhoder Schwebebahnen
Touristische Erschliessung des Säntisgebirges seit der Mitte des 19. Jahrhunderts
Nachdem die Aufklärung das Interesse für die einst gefürchtete Bergwelt geweckt hatte, nahm der Tourismus im Alpstein ab der Mitte des 19. Jahrhunderts namhafte Ausmasse an. In der Folge schossen Berggasthäuser wie Pilze aus dem Boden. 1846 baute Jakob Dörig 'Schribersjok' auf dem Säntis eine erste Schutzhütte, die in mehreren Etappen zu einem viel besuchten Gastbetrieb ausgebaut wurde. Im Sommer 1873 sollen angeblich gegen 3000 Alpinisten den markanten Säntisgipfel bestiegen haben. 1882 erfolgte die Einrichtung eines meteorologischen Dienstes, der sich zunächst im Gasthaus befand, ehe die Einrichtung 1887 in die neue Säntis-Wetterwarte verlegt wurde. Ebenfalls 1846 begannen Sennen auf dem Äscher zu wirten und profitierten von der Beliebtheit des gleich nebenan gelegenen Wildkirchli. Ein Jahr später entstand auf dem Hohen Kasten eine Steinbaracke mit Heulager. Diese wurde 1869 von einer behaglichen Wirtschaft mit Massenlager und einigen Zimmern abgelöst. Es folgten die Bergwirtschaften auf dem Kronberg (Jakobsalp, 1878), im 'Ruhsitz' unterhalb des Hohen Kastens, auf der Ebenalp, auf der Seealp, auf der Meglisalp und eine Reihe weiterer Häuser.
1905 legte die Sektion Säntis des Schweiz. Alpenclubs (SAC) den Lisengratweg an, der sozusagen das Kernstück des Wanderwegnetzes im Alpstein bildet. Auch die Wirte der Alpsteingasthäuser trugen vieles zur Sicherung der zahlreichen Routen und Wege bei. So nahm die Zahl der Wanderer und Alpinisten im Säntisgebirge Jahr für Jahr zu. Ab 1912 verkehrte die Säntisbahn von Appenzell nach Wasserauen. Eine weitere Steigerung der Besucherzahlen brachte die Erstellung von Schwebebahnen. Zunächst entstand 1935 auf Ausserrhoder Boden die Säntis-Schwebebahn. 1955 nahm mit der Ebenalpbahn dann auch in Innerrhoden ein erstes Luftseilbahn-Unternehmen den Betrieb auf. 1964 folgten die Luftseilbahnen auf den Hohen Kasten und diejenige auf den Kronberg. Dem Wintertourismus dienen eine Reihe von Skiliftanlagen auf der Ebenalp, auf dem St. Anton (Oberegg), im Jakobsbad und auf dem Kronberg. Ältester Skilift ist derjenige auf die Sollegg bei Appenzell, der bereits 1953 erstellt wurde.