Gamswild im Alpstein leidet unter Gamsblindheit
Beim Gamswild im Alpstein ist Gamsblindheit festgestellt worden. Die Tiere brauchen dringend Ruhe und Schonung. Die Gamsjagd 2020 wird daher ausgesetzt.
Am Montag, 24. August 2020, musste festgestellt werden, dass das Gamswild im Alpstein gebietsweise an einer schweren Form der Gamsblindheit erkrankt ist. Die Augenkrankheit kann unterschiedliche Krankheitsverläufe nehmen. In einigen Fällen kann sich eine Bindehautentzündung zu einer vorübergehenden Hornhautentzündung verschlimmern, bis hin zur irreversiblen Erblindung nach Hornhautdurchlöcherung und dem «Auslaufen» der Augen. Da sich die befallenen Tiere im alpinen Gelände nicht mehr oder nur noch schwer orientieren können, ist die Fortbewegung und somit auch die Futtersuche nur eingeschränkt möglich.
Im Sinne des Tierschutzes werden Tiere, welche das Augenlicht unheilbar verloren haben, durch die Wildhut erlegt. Für Tiere, bei denen Heilungschancen bestehen, ist es wichtig, dass sie im Bestand bleiben können. Diese Tiere bilden eine bessere Immunität gegen den Erreger und sind somit besonders wertvoll für den künftigen Gamsbestand.
Für das Gamswild im Alpstein ist bis auf weiteres, Ruhe und Schonung das oberste Gebot. Die Standeskommission bittet darum, sich dem Gamswild nicht zu nähern, um Störungen möglichst zu vermeiden. Sie hat zudem entschieden, die Gamsjagd für das Jagdjahr 2020 auszusetzen.
Zur Dokumentation der räumlichen Ausbreitung und des zeitlichen Verlaufs der Gamsblindheit ist ein Monitoring geplant.
Amtliche Mitteilung im Wortlaut