Entwicklungsstrategie Dorfkern Appenzell
26. April 2024: Umgestaltung Parkierung Landsgemeindeplatz
Aus Gründen der Sicherheit sollen auf dem südlichen Teil des Landsgemeindeplatzes, entlang der Hauptgasse, nur noch Fahrräder und Motorräder parkiert werden. Die Fahrbahn wird zugunsten eines gesonderten Fussgängerbereichs verengt.
Das Justiz-, Polizei- und Militärdepartement informiert über das neue Parkregime mittels Mitteilung vom 26. April 2024. Am 27. April 2024 ist im Appenzeller Volksfreund das entsprechende Inserat geschaltet. Eine Übersicht der neuen Situation in Form einer Präsentation, das Inserat und Pläne (Signalisations- und Markierungsplan Parkierung Landsgemeindeplatz Süd, Signalisationsplan Verkehrsregime Hauptgasse Kronengarten) finden sich unten.
Dokumente
Typ | Titel | Dokumentdatum |
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Inserat vom 27. April 2024 | 26.04.2024 | |
Präsentation mit Übersicht | 26.04.2024 | |
Signalisations- und Markierungsplan Parkierung Landsgemeindeplatz Süd | 26.04.2024 | |
Signalisationsplan Verkehrsregime Hauptgasse Kronengarten | 26.04.2024 |
Die Standeskommission hatte im August 2021 die Erarbeitung eines Entwicklungskonzepts Dorfkern Appenzell initiiert. Eine Projektgruppe unter dem Vorsitz von Landesfähnrich Jakob Signer mit Vertretern des Kantons, der Bezirke Appenzell und Schwende-Rüte sowie der Feuerschaugemeinde konnte das Konzept im November 2022 finalisieren und den vier Körperschaften präsentieren. Die Standeskommission, die Feuerschaukommission und die Bezirksräte von Appenzell und Schwende-Rüte haben dem Entwicklungskonzept zugestimmt und verpflichten sich, es einzuhalten, dessen gemeinsame Umsetzung aktiv mitzutragen und eigene Planungen und Projekte auf die Vereinbarkeit mit dem Konzept zu überprüfen. Damit setzen die vier Körperschaften ein starkes Zeichen für die zielgerichtete Weiterentwicklung des Dorfkerns Appenzell.
Breiter Beteiligungsprozess
Die Projektgruppe beauftragte die EBP Schweiz AG, Zürich, mit der Erarbeitung des Entwicklungskonzepts. Um gestalterische, verkehrliche, raumplanerische, touristische, kulturelle und wirtschaftliche Aspekte zusammenzubringen, war eine gesamtheitliche Betrachtungsweise erforderlich. Eine solche breite Perspektive konnte nur entstehen, indem unterschiedliche Sichtweisen in die Erarbeitung der Strategie mit einflossen. Zur Begleitung des Arbeitsprozesses wurde daher eine zwanzigköpfige Begleitgruppe geschaffen, in der sich nebst Vertreterinnen und Vertretern aus Gewerbe, Detailhandel, Tourismus und weiteren Interessengruppen auch Jugendliche und gut vernetzte Einzelpersonen engagierten. In drei halbtägigen Workshops befasste sich die Begleitgruppe mit der aktuellen Situation und mit der künftigen Funktionalität des Dorfkerns, mit Zielbild und Entwicklungsvorstellungen sowie mit den Stossrichtungen zur Umsetzung.
Im Juni 2022 informierten die Projektverantwortlichen die breite Bevölkerung an einem Marktstand unter den Rathausbögen über den aktuellen Stand der Arbeiten. Die Bevölkerung nutzte die Möglichkeit zur Mitwirkung rege. Zahlreiche intensive Diskussionen während des gesamten Vormittags zeigten, dass die Entwicklung des Dorfkerns die Appenzellerinnen und Appenzeller mobilisiert. Der gesamtheitliche Blick auf die Zukunft des Dorfkerns sei richtig und wichtig, so der Tenor aus den meisten Rückmeldungen. Auch die grundsätzliche Stossrichtung des Entwicklungskonzepts wurde in den meisten Fällen geteilt. Die Rückmeldungen vor Ort und die Inputs aus rund 30 abgegebenen Fragebogen wurden ausgewertet und flossen in die weitere Arbeit ein.
Wie soll der Dorfkern im Jahr 2037 aussehen und funktionieren?
Das Entwicklungskonzept analysiert den heutigen Dorfkern entlang der Themen Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Kultur und Tourismus, Aussenraum, Parkierung, Fuss- und Veloverkehr, motorisierter Individualverkehr und öffentlicher Verkehr.
Daraus werden sechs Entwicklungsziele abgeleitet:
- Der Landsgemeindeplatz bildet das Herz des Dorfkerns
- Das Dorf ist ein attraktiver Raum für Begegnung und Einkauf
- Zentrale Ankunftsorte bündeln den eintreffenden Verkehr
- Der Dorfkern ist zu Fuss und mit dem Velo einfach und sicher zugänglich
- Das Gebiet Ziel funktioniert als Einkaufs-, Arbeits- und Wohngebiet
- Die Sitter ist ein Teil des Dorfkerns
Die sechs Entwicklungsziele fügen sich zu einem Zielbild 2037 zusammen. Das Zielbild wird in Entwicklungsvorstellungen konkretisiert. Diese benennen Orte, die für die Dorfentwicklung besonders wichtig sind bzw. einen grossen Handlungsbedarf aufweisen.
Zielbild, Entwicklungsziele und Entwicklungsvorstellungen beschreiben einen angestrebten Zustand in der Zukunft. Neun Stossrichtungen sorgen dafür, dass aus dieser Absicht Realität wird. Sie umreissen, wo es mit konkreten Projekten und verbindlichen Beschlüssen anzusetzen gilt.
Vier Schlüsselprojekte für die Umsetzung
Vier Schlüsselprojekte greifen die Stossrichtungen auf, nehmen grundlegende Weichenstellungen aus einer übergeordneten Perspektive vor und treiben die Umsetzung des Entwicklungskonzeptes voran.
- Gesamtverkehrskonzept des Kantons: Fokus Dorfkern Appenzell:
Verbesserung von Verkehrsführung, Parkierung, öffentlichem Verkehr sowie Fuss- und Veloverkehr im Dorfkern - Masterplan Bahnhofsgebiet:
Gesamtheitliche und abgestimmte Gebietsentwicklung Bahnhof - Masterplan Gebiet Ziel/Sandgrube:
Gesamtheitliche und abgestimmte Gebietsentwicklung Ziel/Sandgrube - Ergänzung Konzept Hochwasserschutz Sitter:
Aufwertung und Gestaltung Gewässerraum Sitter
Nächste Schritte und Umsetzung
Die bisherige Projektgruppe mit Vertretern der Standeskommission, Feuerschaukommission und der Bezirksräte von Appenzell und Schwende-Rüte treffen sich künftig periodisch, um die Umsetzung des Entwicklungskonzepts zu koordinieren und eng zu begleiten. Den Vorsitz wird der Präsident der Feuerschaukommission Appenzell, Reto Camenisch, innehaben. Damit wird sichergestellt, dass die vier Körperschaften eine zielgerichtete Entwicklung des Dorfkerns aktiv und aus einem Guss vorantreiben.
Um das Zielbild 2037 zum Leben zu erwecken, sind jedoch mehr als Planungen, Konzepte und Projekte gefragt. Anlässe und Veranstaltungen, etwa auf dem Landsgemeindeplatz, tragen zur Belebung des öffentlichen Raumes bei. Neue Nutzungen und Dienstleistungen beleben das Dorf. Fixe oder temporäre Freizeit- und Tourismusangebote erhöhen die Attraktivität sowohl für Einheimische als auch für Besucherinnen und Besucher. Und auch kleine gestalterische Massnahmen, wie zusätzliche Sitzbänke oder naturnahe Grünflächen, tragen dazu bei, dass man sich gerne im Dorf aufhält. Was es dazu braucht: Weitere gute Ideen, das Engagement der Appenzellerinnen und Appenzeller und wo nötig die Unterstützung der öffentlichen Hand. Denn die Umsetzung des Entwicklungskonzeptes erfolgt nicht nur für, sondern vor allem mit der Bevölkerung.
Die inhaltliche Begleitung und die Prozessmoderation besorgt die EBP Schweiz AG aus Zürich.
Titel | Dokumentdatum |
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Entwicklungsstrategie für Appenzeller Dorfkern 11. März 2022 | 31.03.2022 |