PFAS

Auf dieser Seite veröffentlicht der Kanton Appenzell I.Rh. die aktuellen Entwicklungen rund um das Thema PFAS.

Stand: 27. November 2024

Ewigkeitschemikalien PFAS

PFAS sind schwer abbaubare und extrem langlebige Chemikalien. Sie werden seit Jahrzehnten industriell genutzt, zum Beispiel in wasserabweisenden Regenjacken, Skiwachs, Zahnseide und Löschschaum. Chemikalien der PFAS-Gruppe gelangen in die Umwelt und können in der Nahrungskette sowie im Menschen nachgewiesen werden. Für den Menschen stellen sie ein mögliches gesundheitliches Risiko dar.

Sauberes Trinkwasser in Appenzell I.Rh.

In der ganzen Schweiz gibt es mit PFAS belastete Flächen und Gewässer. Das Interkantonale Labor, das in Appenzell I.Rh. für die Lebensmittelkontrolle zuständig ist, hat das Trinkwasser von allen fünf Wasserversorgungen im Kanton Appenzell I.Rh. in den letzten Jahren mehrfach auf PFAS überprüft. Im Trinkwasser wurden die heute gültigen Höchstwerte überall deutlich unterschritten. Es kann weiterhin bedenkenlos konsumiert werden.

Weitere Untersuchungen stehen an

Da im Kanton St.Gallen in Lebensmitteln PFAS-Rückstände gefunden wurden, wird der Kanton Appenzell I.Rh. weitere Untersuchungen von Lebensmitteln und Böden vornehmen. Es soll ein möglichst klares Bild von der PFAS-Belastung im Kanton entstehen. Das Ziel sind gesunde Lebensmittel und eine saubere Umwelt, sowohl für Konsumentinnen und Konsumenten als auch für Produzentinnen und Produzenten.

Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, sogenannte PFAS, sind eine grosse Gruppe von schwer abbaubaren Chemikalien, die seit den 1950er-Jahren produziert werden. PFAS sind fett-, schmutz- und wasserabweisend und werden deshalb von der Industrie oft eingesetzt und in unzählige Alltagsgegenstände eingearbeitet. Dazu gehören zum Beispiel Regenjacken, Zahnseide, Skiwachs und Löschschaum. Sie sind extrem langlebig, bauen sich nicht ab und reichern sich so in der Umwelt und in Lebensmitteln an.

Menschen und Tiere nehmen nach jetzigem Kenntnisstand PFAS hauptsächlich über Nahrungsmittel in sich auf. Das Wissen über die Wirkung, die PFAS auf Menschen und Tiere hat, ist noch begrenzt. Die Menge an Chemikalien, die zur PFAS-Gruppe gehören, ist sehr gross. Bisher wurden nur sehr wenige Stoffe gemessen und untersucht. Nach heutigem Stand der Forschung besteht keine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit. Eine Gesundheitsgefährdung kann langfristig jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Die Standeskommission hat mit der Arbeitsgruppe PFAS eine Koordinationsstelle geschaffen, die Messergebnisse sammelt und sich über neuste Forschungsergebnisse zum Thema PFAS informiert. Sie entwickelt mögliche Massnahmen und legt diese der Standeskommission vor. Landeshauptmann Stefan Müller leitet die Arbeitsgruppe PFAS, in der unter anderem Fachleute aus dem Gesundheits- und Sozialdepartement, dem Bau- und Umweltdepartement und dem Land- und Forstwirtschaftsdepartementen Einsitz nehmen.

PFAS-Rückstände kommen bereits seit Jahrzehnten in der Umwelt und in Lebensmittel vor. Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse zu den Auswirkungen auf den Menschen werden laufend tiefere und teilweise auch neue Grenzwerte festgelegt. Dadurch ist nicht auszuschliessen, dass auch in Appenzell I.Rh., wie im Rest der Schweiz, erhöhte PFAS-Werte zu finden sind. Die umfassenden Untersuchungen von Trinkwasser haben gezeigt, dass die gültigen Höchstwerte beim Trinkwasser überall deutlich unterschritten sind. Wie im Kanton St.Gallen wurde jedoch auch im Kanton Appenzell I.Rh. belasteter Klärschlamm ausgetragen. Dadurch können PFAS in die Lebensmittelkette gelangt sein. In den nächsten Monaten werden entsprechende Messungen ein klareres Bild von der PFAS-Belastung in Appenzell I.Rh. ergeben.

Falls bei landwirtschaftlichen Betrieben erhöhte PFAS-Werte festgestellt werden, werden diese vom Kanton eng begleitet und bei der Massnahmenfindung unterstützt.

In der Schweiz gibt es für PFAS in der Milch derzeit keinen gesetzlichen Höchstwert. Es ist davon auszugehen, dass der EU-Richtwert Anfang 2026 als gesetzlicher Höchstwert eingeführt wird.

Wird auf einem Landwirtschafsbetrieb ein erhöhter PFAS-Wert in der Tankmilch festgestellt, hat dies derzeit keine direkten Konsequenzen für die Landwirtschaftsbetriebe. Bei einer Überschreitung des EU-Richtwertes werden dem Ursprung der PFAS-Belastung nachgegangen und mögliche Ursachen bei Futter und Tränke gesucht.

Für Fleisch, Fisch und Eier gibt es in der Schweiz gesetzliche Höchstwerte. Bei einer Überschreitung des Höchstwerts dürfen die Lebensmittel nicht mehr verkauft werden. Bei einer Überschreitung des Höchstwerts werden dem Ursprung der PFAS-Belastung nachgegangen und mögliche Ursachen bei Futter und Tränke gesucht.