Steigende Borkenkäferpopulation

Borkenkäfer – deutliche und sichtbare Zunahme des Borkenkäferbefalls. Zeitnahe Aufrüstung der Käferbäume angesagt!
20. Juli 2022

Das Oberforstamt veröffentlicht bei Bedarf die Ergebnisse der Borkenkäferzählungen der gleichen 14 Fallen wie in den Vorjahren. Bei Fragen gibt das Oberforstamt gerne Auskunft. 

Seit dem 3. Mai 2022 sind die 14 Käferfallen des Oberforstamts wieder in Betrieb und werden jeden Dienstag von den Revierförstern geleert.

Der milde Frühling, die warmen Temperaturen und die zurzeit heissen Sommerwitterungs-Verhältnisse haben den Käferflug und die Populationsentwicklung weiter begünstigt. Die Fangzahlen fallen massiv höher aus als im Vorjahr. In diesem Jahr gingen seit Zählbeginn rund 482’000 Käfer in die Borkenkäferfallen – Stand 19. Juli 2022 (im Jahr 2021 waren es zu diesem Zeitpunkt «nur» insgesamt 251'000 Käfer). 

Den hohen Zahlen der vergangenen Wochen nach zu urteilen, ist die erste Käfergeneration dieses Jahres nun ausgeflogen (dazu kommt der Zweitflug der überwinterten Käfer), um sich zu vermehren und eigene Brutplätze in der Borke der Fichten zu suchen. Das Oberforstamt mahnt deshalb zu besonderer Wachsamkeit, damit Käferbefall so schnell wie möglich erkannt und die betroffenen Bäume gefällt und aus dem Wald entfernt werden können.

Das rechtzeitige Aufrüsten und Abtransportieren der befallenen Käferfichten wird vom Oberforstamt mit Beiträgen unterstützt. Als Alternative können Käferfichten auch entrindet und liegengelassen werden. Das Entrinden und Liegenlassen der Bäume wird aber nur nach Absprache und mit Einverständnis des zuständigen Revierförsters unterstützt.

Erkennungsmerkmale für den Befall sind braunes Bohrmehl, das sich auf Rindenschuppen am Stammfuss oder auf der Bodenvegetation ansammelt sowie das Abfallen von Nadeln oder Rindenstücken. Nach einem Regen ist u.a. das Feststellen von Bohrmehl bisweilen schwierig. Das eindeutigste Indiz ist das typische Brutbild unter der Rinde. Beim Absterben der Fichte färbt sich die Baumkrone rot. Sind die Borkenkäfer schon ausgeflogen, sollten diese Bäume stehen gelassen werden, da sich dort die natürlichen Feinde des Buchdruckers entwickeln, zum Beispiel der Ameisenbuntkäfer.

Das Oberforstamt fordert die Waldbesitzer auf, ihre Fichtenbestände besonders aufmerksam zu beobachten und Anzeichen von Käferbefall sofort dem zuständigen Revierförster oder dem Oberforstamt zu melden, Tel. 071 788 95 71. Vielen Dank für die Mithilfe.

Bild links: Von Weitem sind neue Käfernester in der Regel nicht gut erkennbar, meist erst wenn Kronenverfärbung und Nadelfall bereits fortgeschritten sind (Bild: OFA).
Bild rechts : Buchdrucker Stehendbefall – braunes Bohrmehl haftet an den Rindenschuppen der Fichte (Bild: OFA).